Im Himmel gibt es das Paradies, auf Erden gibt es Hangzhou und Suzhou. Dieses alte Sprichwort wird einem bestimmt unterkommen, wenn man sich mit einer der beiden Städte beschäftigt. Ob man bei chinesischen Städten von Paradies sprechen möchte, wollen wir jedem selbst überlassen, viel eher nagt an solchen Sprichwörtern zumeist der Zahn der Zeit. An Hangzhou mit dem Westsee ist tatsächlich noch so ein Stück Paradies hängen geblieben, nicht umsonst haben andere chinesischen Ortschaften den See einfach kopiert.
Bei Suzhou hat man eher das Gefühl, es schmückt sich mit Federn aus längst vergangenen Tagen.
Bahnfahren in China
Da wir in China fast die gesamte Strecke mit dem Zug bewältigt haben, hier nun ein paar Anmerkungen dazu, die uns aufgefallen sind. Von Hangzhou nach Suzhou ging es ebenfalls mit der Bahn und der Bahnhof in Hangzhou ist ein Paradebeispiel.
Der Bahnhof ist riesengroß und kommt einem Flughafen recht nahe. In die Bahnhöfe gelangt nur, wer ein Ticket hat. Dieses sollte man sich bereits ein paar Tage vor Reiseantritt besorgen, damit man auch sicher eines für den gewünschten Zeitpunkt bekommt.
Nachdem überprüft wurde, ob man ein gültiges Ticket zusammen mit dem Reisepass hat, muss man noch durch eine Sicherheitskontrolle mit Gepäckscanner. Diese Sicherheitskontrollen finden sich übrigens auch an den Metrostationen. Ist man dann im Bahnhof, gibt es für die verschiedene Zugnummern eigene Wartebereiche, d. h. man gelangt erstmal gar nicht zum Bahnsteig. Ungefähr 10 Minuten bevor der Zug dann einfährt, kann man sich an das zugewiesene Gate begeben (im Bild links und rechts die Eingänge) und einchecken. Hier wird nochmal das Ticket überprüft.
Am Bahnsteig sind dann bereits alle Wagennummern am Boden zu sehen und man kann sich in Ruhe dort hinstellen und abwarten. Die Schnellzüge sind super komfortabel, mit bequemen Sitzen und einer Beinfreiheit zum Abwinken. Außerdem hatten wir damit keine Sekunde Verspätung, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist mehr als gut.
So sieht eine Fahrkarte von Hangzhou nach Suzhou aus. Zugnummer G7360, Fahrt am 29. August 2015 um 13:35 Uhr, Wagon Nr. 4, Platz 9D. Die Tickets werden auf eine Person ausgestellt und man benötigt seinen Reisepass für den Kauf.
Unterkunft in Suzhou
Drei Nächte haben wir im Hi Inn Suzhou Guanqian geschlafen. Wir hatten ein Doppelzimmer mit Bad und bezahlten 116 RMB/Nacht. Zwar etwas klein und eng, aber ansonsten ganz ok. Die Lage ist gut, liegt das Hotel zwischen der Einkaufsmeile und dem historischen Viertel, eine Metrostation ist ebenfalls ganz in der Nähe. WiFi natürlich wieder Murks.
Etwas eigenartig fanden wir den Umstand, dass jeden Abend solche Visitenkarten unter die Tür durchgeschoben wurden. Am Morgen war dann der ganze Flur übersät davon.
Venedig des Ostens
Nun aber zurück zum eigentlichen Anlass dieses Eintrages, Suzhou oder auch das Venedig des Ostens.
Bekannt ist die Stadt für seine wunderbaren, klassischen chinesischen Gärten. Natürlich wollten wir uns davon überzeugen und gingen sogleich in den „Garten des bescheidenen Beamten“. Zwischen den Menschenmassen blitzte dann immer wieder etwas Schönheit durch, aber der Garten war einfach so voll mit Touristen, dass man kaum einen Schritt vorwärts kam. Da wir keine Hoffnung hatte, dass es in einem anderen Garten ruhiger zuging, gaben wir das Thema Gärten in Suzhou auf.
Bei Städten die sich Venedig des irgendwas nennen oder Irgendwas des irgendwas nennen, sollte man sowieso skeptisch werden. 5 Kanäle durch eine Stadt machen noch kein Venedig daraus und so ist es leider auch bei Suzhou. Hat man sich aber vom Gendanken gelöst hier nicht Vergleiche mit der italienischen Stadt zu finden, dann trifft man immer wieder auf interessante Stellen zwischen den Kanälen. Das Highlight ist Pingjiang Road die recht ansehnlich ist und in der man neben üblichen Souvniershops, Essensständen, Restaurants und Bars auch ein Katzencafé findet. Mussten wir natürlich sofort rein.
Ein paar Metrostationen außerhalb vom Zentrum ist ein neues Viertel entstanden, mit einem Freizeitpark, einem interessanten Theater- und Kinokomplex und zuweilen auch seltsamer Bestuhlung an den Bars.
Was wir noch nicht erwähnt haben, die Chinesen können wahnsinnig gutes Eis machen. Vielleicht lag es an der Hitze aber so viel Eis wie hier haben wir in einem Sommer noch nie gegessen. Lieblingssorte 2015: Vanilla Sea Salt
Nur eine Straße vom Hotel entfernt gab es einen Essensmarkt mit einer mega Auswahl an allen möglichen Speisen. Die Muscheln waren vorzüglich, die Schalen stapelten sich auf den Tischen.
Auch wenn die Stadt wahrscheinlich nicht mehr das ist was sie mal war, wir hatten ein paar entspannte Tage. Ein „das muss man gesehen haben Ort“ ist es für uns allerdings nicht.
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Cool! Eine chinesische grumpy cat!