Wenn man bedenkt, dass wir vor gar nicht all zu langer Zeit eine Wohnung mit allen Annehmlichkeiten (Küche, Bad, Bett, Elektrizität) hatten, dann müssen wir uns an diesem Abend selbst an den Kopf greifen und uns fragen, wie es nur so weit kommen konnte. Wir stehen auf dem McDonalds Parkplatz des Grand Canyon Village im hintersten Eck, dort wo es am dunkelsten ist und kochen uns hinter dem Auto ein paar Nudeln auf unserem Campingkocher.

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Die Nacht kann hier recht kalt werden, wir befinden uns schließlich auf einer Höhe von knapp 2100 m. Gibt es tagsüber angenehme Temperaturen um die 20° C, so fällt das Quecksilber nach Sonnenuntergang gerne auf 4° C um diese Jahreszeit. Wir haben unsere spärlich vorhandene Kleidung übergezogen, die uns gegen die Kälte schützen soll und wärmen uns an der kleinen Gasflamme des Kochers. Wir dachten ja, wir wären recht gut vorbereitet, bis es dann soweit war und die Nudeln aus dem Wasser mussten. Verdammt, kein Sieb, nicht mal einen Teller hatten wir um die Flüssigkeit von der Pasta zu trennen. Also blieb uns nichts übrig als selbst Hand anzulegen und mit einem gekonnten Fünf-Finger-Seicher die Trennung zu vollführen. Wir konnten selbst nur mehr über unsere Verhältnisse lachen und das war noch nicht das Ende des Abends.

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Die große Schlucht
Da es von Seligman nicht mal zwei Stunden bis zum Grand Canyon sind, beschlossen wir, von der Route 66 abzufahren und uns diese riesige Schlucht selbst anzusehen. Da es sich hierbei um einen Nationalpark handelt, gibt es am Eingang Mauthäuschen, bei denen man Eintritt bezahlen muss.

Tipp: Wir haben uns für eine Jahreskarte entschieden, mit der man alle Parks unbegrenzt oft in einem Jahr betreten darf. Hat 80 USD (€ 72) gekostet und zahlt sich bereits nach drei besuchten Parks aus, die kosten einzeln zwischen 20 und 30 USD. Die Karte gilt pro Fahrzeug mit bis zu vier Erwachsenen, der Karteninhaber muss sich mit seinem Pass ausweisen.

Am Parkplatz begegneten wir dann sogleich ein paar Wapitis, eine Art Elche, die zwischen Mensch und Autos grasten.

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Grand Canyon South Rim
Das sieht hier aus wie in einer Filmkulisse, war unser erster Gedanke als wir am Mather Point standen und auf die scheinbar unendlich weit verlaufende Schlucht blickten. Schier unmöglich diese Ausmaße zu begreifen und erstaunlich wie tief sich der Coloradoriver durch die Gesteinsschichten gegraben hat.

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Ab der Sommersaison darf man zu bestimmten Punkten auf der South Rim nicht mit dem eigenen Wagen fahren, verständlich bei den Menschenmassen. Dafür gibt es ein super Shuttlebus System, das kostenlos genutzt werden kann und an verschiedenen Stationen hält. So fahren wir damit zum Hopi Point und schauen uns dort den herrlichen Sonnenuntergang an.

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Die Unterkunft
Der Campingplatz im Park war voll, die Hotels im Gand Canyon Village nicht bezahlbar und den dortigen Zeltplatz fanden wir zu teuer. Schließlich und endlich landeten wie eben auf dem McDonalds Parkplatz wo wir unser Essen kochten.
Nach dem Sieb-Fiasko war es also an der Zeit sich schlafen zu legen und wir können euch sagen, es schläft sich relativ schlecht in einem Nissan Versa. Die Sitze lassen sich zwar fast waagerecht nach hinten klappen, aber irgendwie ist trotzdem ständig irgendetwas im Weg und Beine und Hände schlafen bis zur Taubheit ein. Nur wir selbst kriegen kaum ein Auge zu. Liegt auch daran, dass wir immer wieder die Heizung laufen lassen müssen und die Köpfe wie Schildkröten im Schlafsack einziehen. Es ist arschkalt hier.
Hat dafür 0 USD gekostet und die Polizei hat es nicht gekümmert.

Sonnenaufgang am Grand Canyon
Ein Gutes hatte die Nacht im Auto, man ist äußerst Früh wieder wach und so waren wir zum Sonnenaufgang wieder im Gand Canyon National Park. Die Parks haben 24 Stunden geöffnet und so kommt man ohne Probleme zu jeglicher Uhrzeit rein und raus (so früh am Morgen waren nicht mal die Mauthäuser besetzt).
Ein weiterer Vorteil, es tummeln sich kaum Menschen und somit muss man in keiner Schlange stehen. Wir fahren mit dem Shuttlebus bis zum Powell Point und gehen von dort bis zum Hopi Point. Ein kurzer Spaziergang mit tollem Ausblick.

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Tipp: Im Nationalpark gibt es Wasserstationen, hier kann man nicht nur seine Vorräte auffüllen, man spart auch den Kauf von noch mehr Plastikflaschen.

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Die Reduzierung von Plastikflaschen ist eine super Initiative vom Park, könnten sie gerne auch auf andere Dinge anwenden. Ob es wirklich eine einzige Taschentuchpackung nochmal in Plastik verpackt benötigt?

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Zum Osteingang des Grand Canyon sind wir dann mit unserem Auto gefahren und haben auf dem Weg dort hin, wieder einige Stopps eingelegt. Am besten hat uns der Ausblick vom Grandview Point gefallen, dort sieht man nochmal wie gigantisch dieser Canyon ist.

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Ebenfalls einen tollen Blick hat man vom 21 m hohen Desert View Watchtower.

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Der Grand Canyon ist wirklich groß, um nicht zu sagen unfassbar riesig. Bei der Anfahrt merkt man überhaupt nicht, dass da sowas auf einen zukommt. Es geht nur eben dahin und plötzlich steht man vor einer abnormal weiten und tiefen Schlucht. Wäre das nicht alles natürlich entstanden, man müsste glatt sagen, hier hat es jemand ein klein wenig übertrieben.

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Kurz nachdem wir den Park verlassen haben, kamen wir an einer Bibliothek vorbei. Dort gab es eine Kiste mit gratis Dingen zum Mitnehmen darin. Wir mussten nicht lange kramen und dann kam er zum Vorschein, ein Teller. Jetzt kann nichts mehr schief gehen.


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Grand Canyon National Park – Die Nacht im Auto
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