Eine der wichtigsten Regeln beim Reisen heißt, flexibel bleiben. Am besten nur das allernötigste im Voraus planen und wenn möglich so viel Freiraum lassen wie es geht. Als wir uns entschlossen in die USA zu fliegen, hatten wir das Ziel vor Augen, die Route 66 von Las Vegas bis nach Chicago zu fahren. Drei Wochen davor haben wir uns deshalb ein Auto für 21 Tage gemietet, ansonsten nichts weiter, keine Unterkünfte und keine Attraktionen buchten wir. So eine Standard Route 66 Tour dauert in etwa 16 Tage, somit sollte die Strecke locker zu schaffen sein.

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Als wir bei David in Honolulu auf Hawaii waren und gemütlich beisammen saßen, erzählten wir freudestrahlend von unserm Vorhaben. Die Reaktion war dann gelinde gesagt, die pure Ernüchterung für uns. Der Gastgeber fand die Idee alles andere als genial, auf der Strecke fährt man doch nur durch die hässlichsten Teile der USA, so seine Worte. Na gut, wohin aber dann? Schließlich und endlich musste das Auto dennoch von Las Vegas bis nach Chicago gefahren werden. Kurzerhand wurden Namen von Nationalparks und Nationalen Monumenten in den Raum geworfen, das meiste davon war uns völlig unbekannt und langsam kristallisierte sich eine mögliche neue Route heraus.
Wären auf der Route 66 etwa 3073 km zurückzulegen gewesen, wurden nun beim neuen Streckenverlauf 5637 km veranschlagt. Fast doppelt so viele Kilometer in der selber Zeit! Lange waren wir unschlüssig was wir machen sollten. Doch noch auf der Mutter aller Straßen weiterfahren oder lieber auf einen Amerikaner hören und seinen Rat befolgen? Es kam wie es kommen musste, wir verließen die Route 66 und steuern von nun an Richtung Norden. Der Grand Canyon war ein vielversprechender Einstieg in die Welt der US Nationalparks und wir sind angefixt.

Die 245 km vom Grand Canyon zum Monument Valley lohnen sich wirklich. Selten waren ein paar Felsformationen in einer Wüste so schön anzusehen wie hier. Der Weg dorthin führt vorbei an kleinen Indianerortschaften und Wüstenlandschaft. Da das Monument im Navajo-Nation-Reservation liegt, werden bei der Einfahrt 20 USD (€ 18) pro Fahrzeug fällig. Was man beachten sollte, man befindet plötzlich sich in Utah und damit geht wieder eine neue Zeitzone einher, d.h. wir verloren eine weitere Stunde.
Wir kamen kurz vor Sonnenuntergang an und waren einfach nur fasziniert von der wunderschönen Aussicht auf diese mitten im Flachland einzeln aufragenden Berge. Kein Wunder, dass John Wayne hier einige seiner Western gedreht hat, man kann sich gar keine besser Kulisse dafür ausdenken.
Je tiefer die Sonnen stand, umso länger wurden die Schatten der Berge, bis irgendwann nur mehr ihre Flachen Spitzen beleuchtet wurden und wir den Anblick abgrundtief genossen.

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Die Unterkunft
Im Reserverat gibt es ein Hotel, die Zimmer haben geniale Sicht auf die Tafelberge. Die Preise sind dementsprechend astronomisch, zumindest für uns, deshalb fassen wir den Entschluss, eine weitere Nacht im Auto dürften machbar sein. Somit verbringen wir eine Nacht am The View Campsite, erste Reihe mit perfekter Sicht auf die Berge. Es gibt Duschen und das WiFi ist ganz ok.
Preis pro Nacht 21 USD (€ 19).

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Der nächste Morgen
Zum Glück war es nicht mehr so kalt wie die Nacht am Grand Canyon. Wir haben auch neue Liegepositionen ausprobiert, einer hinten auf der Rückbank, der andere wie gehabt vorne. Schien besser zu funktionierten oder war es einfach der Schlafmangel vom Vortag, jedenfalls haben wir für einige Stunden am Stück geschlafen.
Nichts desto Trotz war es Zeit um 5:30 Uhr morgens das Auto zu verlassen, Kamera und Stativ zu nehmen und sich eine gute Position für den Sonnenaufgang zu suchen. Und wenn sich eine Nacht im Auto und das frühe Aufstehen ausgezahlt haben, dann hier. So einen genialen Sonnenaufgang hatten wir bisher selten. Ein Traum im Traum.

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Scenic Drive
Im Eintrittspreis enthalten ist der Auto-Rundeweg durch das Tal, welchen man selbst fahren kann. Die Strecke ist nicht asphaltiert, staubig aber in gutem Zustand. Für die 27 km benötigt man inkl. Fotostopps etwa 1 1/2 Stunden. Man kommt an verschiedenen Felsformationen vorbei, die nach Tieren oder Gegenständen benannt wurden denen sie ähneln. An manche Orten kommt man nur mit einer geführten Tour ran, wir fanden die Fahrt und gesehenen Punkt allerdings schon ausreichend. Noch mehr Steine wären nicht nötig gewesen.

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Wenn du vorhast das Monument Valley zu besuche, dann unbedingt zur richtigen Tageszeit, denn dann ist es dort unbeschreiblich schön. Der Anblick bei Sonnenuntergang hat uns echt umgehauen, in der Mittagssonne war es dann einfach nicht mehr so stimmungsvoll. Der Sonnenaufgang war dann noch der Sahnehäubchen obendrauf, fehlte nur noch der einsame Cowboy mit Pferd.

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Monument Valley – Wir schmeissen alle Pläne über den Haufen
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